Leben in Kreuztal

Umweltlexikon S

Schmetterlinge

Etwa ein Drittel aller europäischen Schmetterlinge/Falter ist vom Aussterben bedroht. Wir gefährden sie direkt durch das Aufbringen von Insektengiften und indirekt durch die Zerstörung ihres Lebensraumes. Überdüngte und blütenarme Wiesen bieten wenig Nektar an, auch unsere ordentlichen Gärten mit den sattgrünen Rasenflächen sind keine Nahrungsgrundlage. Kein Schmetterlingsweibchen legt seine Eier in einer Landschaft ab, in der Raupenfutterpflanzen wie heimische Laubbäume und Sträucher fehlen. Jeder Gartenbesitzer kann dazu beitragen, Schmetterlinge zu schützen, z. B. durch Verzicht auf den Einsatz giftiger Spritzmittel oder durch gezielte Ansiedlung von Nahrungspflanzen. Durch die Anlage von Wildkräuter-Beeten können viele Raupen und Schmetterlinge vor dem Verhungern bewahrt werden. Schon ein Blumenkasten oder eine kleine Fläche im Vorgarten genügt. Auch eine Blumenwiese, die nur zweimal im Jahr gemäht wird, ist ein wichtiger Lebensraum für Falter.
Ohne Raupen keine Schmetterlinge. Deshalb sollten auch Raupenfutterpflanzen im Garten geduldet werden. 25 Schmetterlingsarten sind z. B. auf Brennnessel als Futterpflanze angewiesen.

Vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein bieten in einem Blumenbeet die folgenden "Falterpflanzen" ausreichend Nektar an:
Krokus, Blaukissen, Steinkresse, Judassilberling, Goldlack, Leberbalsam, Lavendel, Phlox, Fetthenne, nicht gefüllte Nelken, Fuchsien, Steinkraut und Herbstastern.

In Blumenwiesen kommen hinzu:
Flockenblume, Dost, Kartäusernelke, Kuckuckslichtnelke, Taglichtnelke, Johanniskraut, Wiesensalbei, Wicken, Disteln, Weidenröschen und nickendes Leimkraut.

Auch Laubsträucher können als Nahrungsquelle eine wichtige Rolle spielen: So z. B. der Sommerflieder (Schmetterlingsbaum/Buddleia).

Smog

Ist eine Zusammensetzung aus den englischen Wörtern "smoke" (Rauch) und "fog" (Dunst, Nebel). Smog ist eine Mischung aus natürlichem Nebel, Rauch und Abgasen und ist deswegen umwelt- und gesundheitsgefährdend. Neuerdings unterscheidet man zwischen "Wintersmog" und "Sommersmog". Wintersmog entsteht bei winterlichen Inversionswetterlagen und bewirkt eine sichtbare Verunreinigung der Luft über städtischen und industriellen Ballungsräumen. Daneben gibt es aber auch noch den sogenannten Sommersmog oder "Los-Angeles-Smog", bei dem an sommerlichen Schönwetterlagen aus den Auspuffabgasen der Autos Ozon gebildet wird. Sommersmog ist aber nicht nur auf die Ballungsräume begrenzt, sondern tritt großräumig auf. Zur Reduzierung von Sommersmog ist eine Verminderung der Autoabgase erforderlich.
Umwelttipp: Smog lässt sich auch vermeiden oder verringern, wenn man bei entsprechenden Wetterlagen das eigene Auto oder Motorrad stehen lässt und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigt.

Solarenergie

Die Sonnen- oder Solarenergie ist ein dem Menschen unbegrenzt zur Verfügung stehender Energieträger. Die Sonne schickt Strahlen mit einer Leistung von maximal 1.000 W/m² an wolkenlosen und minimal etwa 20 W/m² an trüben Tagen auf die Erdoberfläche. Diesen Energieträger ohne Schadstoffpotential gilt es zu nutzen. Dabei stehen thermische Verfahren in Form von Sonnenkollektoren zur Verfügung, photovoltaische Verfahren (Photovoltaik) zur Stromerzeugung mit Solarzellen oder die passive Sonnenenergienutzung durch geschickte architektonische Bauweise und Standortwahl von Gebäuden.

Solartechnik

Darunter versteht man die Möglichkeiten und Einrichtungen zur Nutzung der Sonnenenergie, z. B. Sonnenkollektoren zur Warmwassergewinnung. Die Lichtenergie kann mit speziellen Solarzellen unmittelbar in elektrische Energie umgewandelt werden, etwa für den Betrieb von Taschenrechnern. Die Solartechnik ist erst in der Entwicklung, gewinnt aber zunehmend an Bedeutung als Ersatz für fossile Energie. Die Solartechnik gehört zu den sanften Technologien.

Solarzelle

Solarzellen bestehen aus Halbleitermaterialien (z. B. Silizium, Germanium etc.), die das Sonnenlicht absorbieren und in Gleichstrom umwandeln. Diese direkte Umwandlung von Licht in elektrische Energie in einem Festkörper wird als photovoltaischer Effekt bezeichnet (Photovoltaik). Die Lichteinstrahlung setzt im Halbleiter negative und positive Ladungsträger frei. Auf diese Weise entsteht eine elektrische Spannung zwischen den Metallkontakten, die an der Oberfläche der Solarzelle angebracht sind. Wird der äußere Kreis geschlossen, so fließt ein elektrischer Gleichstrom. Die weitaus meisten heute hergestellten S. bestehen aus Silizium. Für eine breite Marktdurchdringung im Strommarkt stellt der hohe Strompreis aus Solarzellen von etwa 2 DM pro kWh noch immer ein entscheidendes Hemmnis dar. Nur durch Weiterentwicklung der Zellen, Massenproduktion und Markteinführungsprogramme, und angemessene Vergütung des ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Solarstroms wird sich dies ändern lassen.

Sträucher

Sind das Zuhause von vielen Kleintieren. Außerdem sind Sträucher wie Bäume Sauerstoffproduzenten.
Umwelttipp: Keine Sträucher unnötig entfernen oder beschädigen, weil sonst der Lebensraum für viele Tierarten zerstört wird. Einheimische Sträucher anpflanzen!

Liste einheimischer Sträucher:

  • Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinium)
  • Besenginster (Sarothamnus spec., verschiedene Arten)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna)
  • Faulbaum (Rhamnus frangula)
  • Geißblatt (Lonicera periclymenum)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Grauweide (Salix cinerea)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Mandelweide (Salix triandra)
  • Öhrchenweide (Salix aurita)
  • Schlehe (Prunus spinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Wildrosen: Hundsrose (Rosa canina)
  • Filzrose (Rosa tomentosa)
  • Blaugrüne Rose (Rosa vosagiaca)

Streusalz

Versickert mit dem Schmelzwasser im Boden und zerstört dort die Wurzeln der am Straßenrand wachsenden Pflanzen. Jedes Jahr sterben durch die Folgen der Salzstreuung viele Bäume und Sträucher. Streusalz kann auch das Grundwasser belasten und bringt die Metallteile der Autos zum Rosten. Wegen der Gefährlichkeit des Streusalzes beschränken viele Kommunen die Anwendung im Winterdienst. Die Industrie hat ungefährliche Streumittel entwickelt, die man an dem aufgedrucktem Umweltzeichen erkennen kann.
Für Kreuztal gilt nach der ordnungsbehördlichen Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung:
"Auf Gehwegen und Gehstreifen ist bei Eis- und Schneeglätte zu streuen, wobei die Verwendung von Salz oder sonstigen auftauenden Stoffen grundsätzlich verboten ist; ihre Verwendung ist nur erlaubt:

  1. In besonderen klimatischen Ausnahmefällen (z. B. Eisregen), bei denen durch den Einsatz von abstumpfenden Mitteln keine hinreichende Streuwirkung zu erzielen ist.
  2. An gefährlichen Stellen im Bereich von Gehwegen, wie z. B. Treppen, Rampen, Brückenauf- und abgängen, starken Gefäll- bzw. Steigungsstrecken oder ähnlichen Gehwegsabschnitten."

Baumscheiben und begrünte Bodenflächen dürfen nicht mit Salz bestreut, salzhaltiger Schnee nicht auf ihnen gelagert werden.
Erlaubt sind dagegen alle abstumpfenden Streumittel wie Sand, Splitt, Granulat, Katzenstreu, Asche oder Sägespäne.
Umwelttipp: Auf Gehwegen, die mit den genannten abstumpfenden Mitteln gestreut sind, läuft es sich besser als auf Salzmatsch. Außerdem täuschen gesalzene Bürgersteige Trittsicherheit vor, wo es aber auch glatt sein kann. Sprechen Sie mit ihrem Nachbarn über Streusalzverzicht und nehmen Sie besser den "Schnee auf die Schippe".