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Dienstag, 22.11.2022

Betriebsbesichtigung bei der Firma Lochanstalt Aherhammer Stahlschmidt & Flender GmbH im Rahmen der „Kreuztaler Industriegeschichte“

Aus der „Regionale 2013“ heraus entwickelte die Stadt Kreuztal in Zusammenarbeit mit Frau Katrin Stein (Projektleiterin an der „Eisenstraße Südwestfalen) eine Vortrags- und Veranstaltungsreihe zur „Kreuztaler Industriegeschichte“, die sich seit 2014 großer Beliebtheit erfreut. Regelmäßiges Veranstaltungshighlight ist dabei der Besuch eines der örtlichen Industrieunternehmen.

 

Die diesjährige Betriebsbesichtigung führte die 23 Teilnehmer am 10. Oktober zu einem der ältesten und traditionsreichsten Unternehmen Kreuztals, der Lochanstalt Aherhammer, welches sich zu einem der weltweit führenden Unternehmen in der Herstellung und Verarbeitung von Lochplatten für alle Industrie- und Fertigungsbereiche entwickelt hat.

 

Geschäftsführer Christoph Quast und Sohn Christopher Quast (zuständig für technisches Projektmanagement) begrüßten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Standort Ferndorf. Sie erläuterten anschließend anhand einer Präsentation detailliert den Werdegang und Wirkungsbereich des Unternehmens. Eine Auswahl von Produkten zur besseren Veranschaulichung wurde den Besuchern an die Hand gegeben.

 

Das Unternehmen kann auf eine beeindruckende Historie verweisen. Die Geschichte der Eisenverarbeitung an diesem Ort begann bereits im 14. Jahrhundert. 1319 wird nämlich auf eine Hütte „Zu der Ae“ hingewiesen - der spätere Aher Hammer (1417 urkundlich erwähnt). Seit über 185 Jahren werden am Standort nun Lochplatten gefertigt und das mit großem Erfolg. Die Lochanstalt Aherhammer vertreibt ihre Produkte von den USA über Brasilien bis in den fernen Osten. Dabei werden alle Arten von Metallblechen (0,3 bis 20 mm Stärke) für nahezu alle Industriezweige entsprechend den Kundenwünschen bearbeitet. Eine eigene Werkzeugmacherei kann die Firma ebenfalls aufweisen. Diese sorgt für schnelle Reaktionszeiten und kurze Lieferfristen. Hauptauftraggeber des Unternehmens sind Hersteller sogenannter „Weißer Waren“. Dabei handelt es sich um Haushaltsgeräte wie Wasch- und Spülmaschinen, Mikrowellen, etc., in denen feinlöcherige Siebe und Gitter eingebaut sind. Stellvertretend für die Vielzahl an Produkten seien des Weiteren Abdeck- und Belüftungsgitter, Lochplatten für Akkustikdecken, Instrumententafeln, Brüstungsbleche für Balkone, Treppen und Galerien, Waschmaschinentrommeln und Komponenten für die Filtrationstechnik genannt. Das Unternehmen stellt aber nicht nur Lochplatten her, sondern verarbeitet diese durch Schneiden, Stanzen, Biegen, Kanten und Schweißen auch weiter zu Halbfertig- oder Fertigteilen.

 

Die Firma Lochanstalt Aherhammer beschäftigt derzeit 90 Mitarbeiter/innen und bietet Ausbildungsgänge in den Bereichen Werkzeugmacher (Fachrichtung Stanz- und Umformtechnik) sowie Industriemechaniker (Fachrichtung Fräsen) an. Gearbeitet wird überwiegend im 2-Schicht-Betrieb. Entsprechend der Auftragslage wird in bestimmten Bereichen auch ein 3-Schicht-Betrieb angesetzt.

 

Vor einigen Jahren hat das Unternehmen in die Errichtung einer neuen Fertigungshalle, in der hochspezialisierte Verfahren im Bereich Umform-, Laser- und Schweißtechnik zur Anwendung kommen, investiert. Dieser Schritt sicherte dem Unternehmen seinen dauerhaften Platz in den internationalen Märkten durch die damit verbundene Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit. 

 

Im Rahmen einer abschließenden Fragerunde stellten sich die Unternehmensvertreter den zahlreichen Fragen der interessierten Besucherinnen und Besuchern. Die Besichtigung endete mit der Erkenntnis, dass man mit der Lochanstalt Aherhammer einen „Hidden Champion“ vor Ort hat, der modernen und höchsten technisch Ansprüchen genügt und die unabdingbaren Voraussetzungen an Qualität, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit erfüllt.