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Montag, 20.07.2020

Erweiterung Hochbehälter Kilgeshahn zur Versorgung des Kreuztaler Südens

Zur dauerhaften Sicherstellung und Optimierung der Wasserversorgung im Kreuztaler Süden steht die Erweiterung des „Hochbehälters Kilgeshahn“ in Kreuztal-Buschhütten sowie der Neubau von zwei Wassertransportleitungen zur Anbindung des südlichen Bereichs von Kreuztal auf dem Programm.

Die Haushalte im Bereich der Stadtteile Buschhütten, Langenau sowie der Liesewaldsiedlung werden über die beiden Hochbehälter „Dudeltätsch“ und „Dörnberg“ mit Wasser versorgt. Beide Hochbehälter stammen aus den 50-iger Jahren und sind mittlerweile in die Jahre gekommen. Das Fassungsvolumen der beiden „Ein-Kammer-Behälter“ ist mit Blick auf die demografische Entwicklung der letzten Jahrzehnte auch nicht mehr ausreichend.   

Zur Optimierung der Wasserversorgung sehen die Planungen vor, einen neuen Hochbehälter im Bereich der Bergkuppe „Kilgeshahn“ zu errichten und die beiden alten Hochbehälter nach Fertigstellung außer Betrieb zu nehmen. Dabei wird die bereits vorhandene Infrastruktur genutzt und der an diesem strategisch günstig gelegenen Höhenzug betriebene Hochbehälter des Wasserverbandes Siegen-Wittgenstein im Rahmen einer Kooperation um eine zweite Kammer erweitert. Konkret kann dadurch ein zusätzliches Fassungsvermögen von 1.800 cbm geschaffen werden, so dass der Hochbehälter nach Fertigstellung der Bauarbeiten über zwei Kammern mit insgesamt 3.800 cbm verfügt.

Mit diesem Fassungsvermögen kann der Tagesbedarf einschließlich ausreichender Löschwasserreserve für den Kreuztaler Süden auskömmlich sichergestellt werden. Darüber hinaus wird auch die Wasserversorgung für das ThyssenKrupp-Werk in Ferndorf und auch das neue Gewerbegebiet auf dem Gelände des ehemaligen „Bender-Areals“ verbessert und damit ein Beitrag zur Zukunftssicherung geleistet.

Durch den strategisch günstigen Standort auf der Bergkuppe des „Kilgeshahns“ ergeben sich auch zusätzliche „Redundanzen“ bei der Grundversorgung durch den Wasserverband Siegen-Wittgenstein sowie im städtischen Wasserversorgungsnetz, die im Falle von partiellen Versorgungsbeeinträchtigungen im Stadtgebiet Kreuztal eine Notversorgung technisch ermöglichen. Zusätzlich agiert der Hochbehälter „Kilgeshahn“ als Schnittstelle zwischen den beiden WVS-Versorgungssystemen. Hier können Teilversorgungen aus dem Obernautalsperrensystem mit angeschlossener Aufbereitung in Dreis-Tiefenbach Trinkwasser in das Breitenbachtalsperrensystem mit der Aufbereitungsanlage in Allenbach einspeisen und umgekehrt. Eine vollständige Ersatzversorgung ist jedoch über diesen Betriebspunkt nicht möglich. 

Neben den Verbesserungen für die grundsätzliche Versorgungsstruktur ist jedoch auch die Kooperation selbst zwischen dem Wasserverband Siegen-Wittgenstein und dem Städtischen Wasserwerk Kreuztal positiv hervorzuheben, weil dadurch im Ergebnis ökologisch wertvolle Waldflächen geschont und technischer Sachverstand zusammengeführt werden kann. Am Ende führt die Zusammenarbeit auch zu einem niedrigeren Invest und für beide Vertragspartner zu Verbesserungen beim eigentlichen Betrieb des Hochbehälters. 

Neben der eigentlichen Erweiterung des Hochbehälters stehen auch der Neubau einer Wasserversorgungsleitung zum Dörnberg (Bauausführung in diesem Jahr) sowie der Neubau einer Wasserversorgungsleitung in Richtung Buschhütten (Bauausführung 2021) auf der Agenda. 

Das Maßnahmenbündel ist ein weiterer wesentlicher Baustein eines umfassenden und längerfristigen Sanierungskonzeptes, mit dem sich das Städtische Wasserwerk Kreuztal vor 12 Jahren auf den Weg gemacht hat, um die Hochbehälterinfrastruktur im Bereich der Stadt Kreuztal insgesamt fit für die Zukunft zu machen. Damit wird im Sinne der Nachhaltigkeit ein nennenswerter Beitrag zur Sicherstellung der Wasserversorgung in zukünftigen Jahren geleistet.

Das Vorhaben stellt auch aus finanzieller Sicht eines der bedeutsamsten Projekte im Zuge des städtischen Sanierungskonzeptes dar. Die eigentliche Erweiterung des Hochbehälters „Kilgeshahn“ zieht Investitionskosten in einer Größenordnung von rund 1,4 Mio. € nach sich. Der Neubau der Wasserversorgungsleitung zum Dörnberg (einschließlich Anbindung ThyssenKrupp-Werk) schlägt mit etwa 1,1 Mio. € und die neue Versorgungsleitung in Richtung Buschhütten mit etwa 0,9 Mio. € zu Buche. Insgesamt sind demzufolge rund 3,4 Mio. € zu schultern. 

Neben den bauausführenden Firmen gilt der Dank an die betroffenen Waldgenossenschaften und privaten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die durch entsprechende Gestattungsverträge die Umsetzung der Baumaßnahmen ermöglichen.

Bürgermeister Kiß: "Ich freue mich, dass die Wasserversorgung für den Kreuztaler Süden mit dem umfangreichen Investitionspaket optimiert und zukunftsfähig gemacht wird. Durch die Kooperation zwischen dem Wasserverband Siegen-Wittgenstein und dem Städtischen Wasserwerk können erhebliche Ressourcen geschont, Know-How gebündelt und am Ende sogar in nennenswertem Umfange Kosten eingespart werden. Das Vorhaben selbst und auch die Art und Weise der Umsetzung stellen einen wichtigen Meilenstein für die Wasserversorgung in unserem Gemeinwesen dar."   

Technische und finanzielle Rahmendaten zum Projekt:
Zusätzliches Fassungsvermögen des Hochbehälters: 1.800 cbm
Fassungsvermögen des Hochbehälters nach Fertigstellung gesamt: 3.800 cbm
Abbruch alter Hochbehälter Kilgeshahn rd. 1.500 m³ umbauter Raum
zusätzlicher Bodenaushub rd. 3.000 cbm
seitlich gelagerter Boden am Bauwerk einbauen: rd. 2.400 cbm
Speichervolumen des alten Hochbehälters „Dörnberg“: 250 cbm
Speichervolumen des alten Hochbehälters „Dudeltätsch“: 500 cbm
Länge der neuen Transportleitung in Richtung Dörnberg: rd.  1.600 m
Länge der neuen Transportleitung in Richtung Buschhütten: rd. 1.400 m
Leitungsdimensionen: DN 200 bis DN 300
Kosten für die Erweiterung des Hochbehälters (einschließlich Rückbau alter Hochbehälter): rd. 1,4 Mio. €
Kosten für den Neubau der beiden Transportleitungen: rd. 2,0 Mio. €