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Dienstag, 01.11.2016

Positive Dynamik beim Themenabend Leben mit dem (Brust)Krebs

von links nach rechts: Caroline Kather, Bettina Kübler, Theresa Winkel, Patrizia Grabowski, Susanne Dombrowski, Pascal Weller, Dr. Elisabeth Bellersheim-Hebrock, Monika Molkentin-Syring

Eine Besucherin hätte sich diese Art der Veranstaltung schon vor zehn Jahren gewünscht. Der Ansatz „Wieder in die Freude kommen“, war damals bei der Diagnose Krebs noch nicht so weit verbreitet. „Es war von Anfang an unser Krebs“, diese Aussage machte einer der wenigen männlichen Begleiter an diesem Abend in der kleinen Gesprächsrunde in der Pause. Und stärkte damit seine Partnerin. Der Brustkrebsmonat Oktober gibt jährlich internationalen Anlass, die Vorbeugung,  Erforschung und Behandlung von Brustkrebs in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Jährlich erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen an Krebs, rund 224.000 Menschen sterben im Jahr daran. Mit zuletzt rund 70.000 Neuerkrankungen im Jahr ist der Brustkrebs mit Abstand die häufigste Krebserkrankung der Frau. Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Drei von Zehn sind dabei jünger als 55 Jahre. Betroffene Frauen stehen also oft noch voll im Erwerbsleben. Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Allerdings ist das eher selten (700 Personen jährlich). Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei den Männern. Sie tritt meist nach dem 60. Lebensjahr auf. Die Zahl der Neuerkrankungen für Prostatakrebs wird für 2016 auf 66 900 geschätzt (Deutsche Krebshilfe).

Der Marathon der Krebserkrankung erfordert von den Patientinnen und Patienten eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrem Leben.
Die Veranstalterinnen legen einen Schwerpunkt auf den Brustkrebs, möchten aber insgesamt Möglichkeiten aufzeigen mit der Diagnose/Erkrankung „Krebs“ konstruktiv umzugehen, um die Höhen und Tiefen besser bewältigen zu können.

Dr. med. Elisabeth Bellersheim-Hebrock, Ärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, wird laienverständlich den aktuellen medizinischen Stand der Entstehung, Diagnostik, Behandlung und Nachsorge von Brustkrebs erklären. Dabei ist es ihr wichtig, bei dem mittlerweile fast unüberschaubaren Informationsfluss in den verschiedensten Medien eine Orientierungshilfe zu geben. Sie möchte den betroffenen Frauen Mut machen, sich nicht aus Panik zu übereilten Entscheidungen verleiten zu lassen, nachzufragen, sich bei Bedarf eine Zweitmeinung einzuholen und auch die eigenen Vorstellungen in die Therapieplanung mit einzubringen.

Bettina Kübler, Redakteurin, Patientin und Autorin „Der beherzte Patient“, sagt dazu: „Was wäre, wenn Krankheit nicht Fluch, sondern Segen bedeutete? Wenn ein Patient in seiner Krankheit einen Anlass sähe, sein Leben beherzt in die Hand zu nehmen? Es war gerade ihre Erkrankung, die sie zu einem erfüllteren und intensiveren Leben führte. In ihrem Vortrag spricht Bettina Kübler über einen "gesunden Umgang mit Krankheit". Wie das geht? Indem Patienten nicht nur auf Operationen und Medikamente setzen, sondern auch beherzt ihren eigenen inneren Arzt stärken und aktiv zu ihrer Gesundung beitragen. Mit einer gesünderen Lebensweise, mehr Achtsamkeit mit sich selbst, echten Freundschaften, die Öffnung hin zu komplementären, ganzheitlichen Heilweisen und vor allem mit positivem Denken.

Pascal Weller, Physio- und Lymphtherapeut, steht für Fragen rund um das lymphatische System zur Verfügung. Die Lymphe ist z.B. Trägerin der Abwehrzellen, die Krankheitserreger, Fremdkörper und Tumorzellen unschädlich machen und abtransportieren soll.

An die Vorträge schließt sich jeweils eine aktive und offene Frage- und Diskussionsrunde rund um die angesprochenen Themen an.

Die Kreuztaler Gleichstellungsbeauftragte Monika Molkentin-Syring, Caroline Kather und Susanne Dombrowski als Veranstalterinnen freuen sich auf einen intensiven Austausch.